Immer wieder hört man den Ratschlag sich eine Community aufzubauen, um langfristig erfolgreich zu sein. Doch willst du dir wirklich eine Community aufbauen? Auf den ersten Blick scheint es recht simpel zu sein. Dabei kann doch so viel schiefgehen. Doch bevor wir uns anschauen, wie du eine Community aufbaust, klären wir erst einmal, ob du wirklich eine Community brauchst.
Brauchst du eine Community?
Eine Community bringt dich nur weiter, wenn du motiviert an die Sache rangehst. Denn wenn es ein «leidiges Thema» ist und du eigentlich gar keine Lust dazu hast, es aber machst, weil es dir alle Empfehlen, dann wirst du scheitern. Aus diesem Grund sage ich immer, dass man nur diesen Schritt gehen sollte, wenn man wirklich Lust darauf hat. Denn eine Community baut sich nicht über Nacht auf. Du brauchst u.a. ein grosses Durchhaltevermögen und da deine Zeit auch wertvoll ist, solltest du dir diesen Schritt gut überlegen. Da du der «Head of Community» bist, musst du jeden Tag auch Zeit haben für den Aufbau. Denn sein wir mal ehrlich, wenn du nicht gerade eine Monopol-Position in einer Nische hast, dann wird es zu deinem Thema schon diverse Communitys geben. Du kannst dich also nur durch deine Expertise und vor allem durch deine Persönlichkeit/ Werte positionieren. Menschen möchten sich mit dir vernetzen, weil du eben du bist.
Nachdem du nun aber weisst, dass du den Schritt gehen und dir eine Community aufbauen möchtest. Schauen wir uns doch mal an, wie du dies angehst.
Die Wahl der Plattform
Als erstes solltest du dir darüber Gedanken machen, ob du deine Community auf einer externen Plattform wie Facebook oder LinkedIn aufbauen möchtest oder es lieber selber in die Hand nimmst und z.B. auf deiner Website eine Community aufbaust. Solltest du dich für eine eigene Plattform entscheiden, ist ein sauberes technisches Setup ein wichtiger Schritt. Kein User möchte auf einer Plattform unterwegs sein, wo ständig Fehlermeldungen kommen oder Funktionen immer wieder ausfallen.
Definiere den Content
Auch hier stellt sich die grosse Frage, was dein USP (Alleinstellungsmerkmal) ist. Warum sollen User in deiner Community aktiv sein? Versuche heraus zu finden, welche anderen Communitys einen vergleichbaren Schwerpunkt haben. Nachdem dies klar ist, kannst du deinen Vorteil ermitteln und diesen solltest du dann deutlich herausarbeiten. Vielleicht gehst du regelmässig Live und gibst kostenlose Tipps an deine Community raus. Versuche auch herauszufinden, welche Probleme/ Fragestellungen deine Zielgruppe hat. Das grosse Thema ist also die Relevanz. Je schneller du auf aktuelle Themen reagierst, desto besser kannst du dir den Status eines Experten erarbeiten. Niemand interessiert sich für kaltem Kaffee. Brandheisse aktuelle Themen sind der Magnet. Über einzigartigen, relevante Inhalte kannst du dich sehr gut differenzieren.
Erstelle Community Guidelines
Community Guidelines sind Regeln und Verhaltensrichtlinien für deine Community. Gerade online und der damit verbundenen Anonymität sinkt die Hemmschwelle der User schneller. Um der daraus entstehenden Diskussionen einen Rahmen zu geben, sind Community Guidelines essenziel.
Hol dir Unterstützung
Gerade wenn eine Community wächst, wird es immer wichtiger sich Hilfe für die Community-Betreuung zu holen. Denn die Administration und Sicherstellung der Guidelines kannst du ab einer bestimmten Grösse nicht mehr selber bewältigen. Hier kommt dann oft auch der neue Beruf des Community Managers zum Tragen.
An dieser Stelle möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass auch das Team interne Richtlinien benötigt. Denn nach aussen solltet ihr immer gemeinsam auftreten. Daher sollte geklärt sein, wie ihr auf bestimmte Dinge reagiert wird. Aber auch grundlegende Entscheidungen müssen getroffen werden. Duzen oder siezen? Ab wann greifen die Community Manager ein? Welche Sanktionen erhalten User, welche gegen die Guidelines verstossen?
Doch bitte vergiss nicht, dass die User wegen dir der Community beigetreten sind. Daher ist es wichtig, dass du auch präsent bist und den persönlichen Austausch mit der Community pflegst. Versuche möglichst schnell auf Fragen zu antworten und beteilige dich an Diskussionen. Es ist auch immer empfehlenswert deine Community Manager vorzustellen. Auch sie können sehr gute Markenbotschafter sein.
Sprich über deine Community
Egal, ob du eine Facebook-Gruppe oder eine selbst gehostete Plattform hast, du solltest über deine Community sprechen. So sollte auf deiner Website deutlich erkennbar sein, dass es eine Community gibt und wie man ihr betritt. In deinen Social Media Postings könntest du für Rückfragen auf sie verweisen. Auch solltest du mit Hilfe der «Teilen» Funktion deinen Content auf deiner Fanpage und in der Gruppe teilen, damit du deine Zielgruppe bestmöglich erreichst.
Auch LinkedIn und andere Social Media Plattformen bieten grosses Potential. Wenn du auch dort als Experte aktiv bist, kannst du Interessierte immer wieder auf deine Community verweisen.
Achte auf den Wiedererkennungswert
Dein Corporate Identity sollte auch bei deiner Community mit einfliessen. Banners und Logos in deinen Farben sind daher unabdingbar. Auch solltest du auf deiner Community-Seite immer einen Link platzieren, der auf deine Website, den Online Shop und andere Social-Media-Kanäle verweist. So gibst du dienen Kunden noch mehr Möglichkeiten mit dir und deinem Unternehmen in Kontakt zu bleiben.
Dies ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher Kunde ca. 6 Kontaktpunkte mit dir braucht, bevor er sich für den Kauf entscheidet (Konsumgüter 5,4 Punkte, Gebrauchsgüter 6,7 und bei Dienstleistungen 7,6 Kontaktpunkte).
Tracke den Erfolg
Bevor du startest, solltest du dir darüber Gedanken machen, welche Kennzahlen für dich relevant sind und dann auch sicherstellen, dass du diese vernünftig trackst. Typische Kennzahlen sind u.a. Nutzerverhalten, Klickzahlen, Verweildauer, Interaktionsrate, Wachstum etc. So erhältst du ein echtes Feedback wie es um deine Community steht. Denn Zahlen lügen für bekanntlich nicht. Aber wie anfangs schon erwähnt, ist der Aufbau ein Langzeitprojekt. Daher sei geduldig und setze auch realistische Ziele.
Los geht’s!
Nachdem du nun exklusiven Content erarbeitet hast, solide Kommunikationsregeln aufgestellt und engagierte Community Manager hast, kann es nun endlich los gehen. Da ein Tribe stetig wächst und sich weiterentwickelt, bist auch du stetig mit dieser beschäftigt. Solltest du noch Unterstützung beim Aufbau, der Analyse oder der Optimierung brauchen, ich stehe dir gern zur Verfügung.